Wir machen einen Schritt in die Vergangenheit: Mit der Entwicklung der neuen Medien hat sich auch das Kommunikationsverhalten verändert. Das heisst, heute sucht nicht mehr nur das Unternehmen den Kunden, sondern auch der Kunde das Unternehmen. Und was sucht bzw. googelt der potenzielle Kunde? Bestimmt nicht platte Werbeversprechen und Behauptungen, denn damit wird er bereits tagtäglich bombardiert. Nein, er sucht nach Informationen, Wissen und Unterhaltung. Und genau hierfür ist ein Blog die perfekte Plattform.
Der Star relevanter Inhalte
Was genau ist ein Blog? Dazu gibt es unzählige Erklärungen und Ansichten. Ein gemeinsamer Nenner ist jedoch in allen Definitionen erkennbar: Ein Blog ist ein chronologisch angeordnetes Online-Tagebuch. Und dabei ist ein Blog nicht nur die ideale Plattform für hippe Mode-Trends oder abenteuerliche Reise-Erlebnisse, sondern auch für Unternehmen, die ihre Kunden und potenziellen Kunden mit echten Geschichten, Hintergründen, Mehr- und Nutzwert beliefern möchten. Denn das ist es, was die Leserschaft interessiert.
Darum lebt ein Blog von relevanten Inhalten – das übliche Marketing-Blabla will dort keiner lesen. Das Credo lautet also: Weg von Eigenlob und Behauptungen hin zum Beweis, dass den Worten Taten folgen. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Unternehmen im B2B- oder B2C-Bereich tätig ist. Ein Blog eignet sich sowohl für den Garagisten als auch für das Beratungsunternehmen oder für den Industriebetrieb.
«Ein Blog lebt von relevanten Inhalten»
Unternehmen werden durch ihren Blog zum Informations- und Know-how-Dienstleister. Sie sind diejenigen, welche die Branche und deren Trends kennen. In den Köpfen jedes einzelnen Mitarbeitenden – vom Auszubildenden bis zum CEO – steckt wertvolles Wissen. Nun gilt es, dieses Wissen in den Unternehmensblog zu übertragen, um damit die Kompetenz und die Glaubwürdigkeit des Unternehmens zu beweisen.
Wenn in einem Blog Mitarbeitende aus allen Hierarchiestufen fesselnde und sympathisch aufbereitete Informationen bereitstellen, wird das Unternehmensimage gestärkt. Denn wer Gesichter und somit Persönlichkeit zeigt, wirkt authentisch und festigt dadurch die Beziehung zum Kunden.
Blog vs. Website
Es gibt Leute, die sagen: «Wir haben ja schon eine Website. Kann man da nicht auch ein bisschen Know-how unter den News schalten?» Jein. Denn der Grundgedanke hinter einem Blog und einer Website unterscheiden sich stark. Während die Website als «Verkaufs»-Plattform eingesetzt wird, dient der Blog der Verbreitung von Know-how. Würde das Wissen ausschliesslich auf der Website platziert, so wäre dieses Know-how geprägt von den Werbebotschaften, die auf der Website vermittelt werden. Damit schwindet auch die Glaubwürdigkeit und beim Leser entsteht das Gefühl, dass es auch bei informativen Website-Inhalten letztlich wieder um den Verkaufsgedanken geht. Das heisst aber nicht, dass auf einer Website kein Know-how publiziert werden darf – das eine schliesst das andere nicht aus.
Ein Blog wirkt aufgrund der sichtbaren Autoren persönlich. Zudem ist jeder Blogartikel kommentier- und teilbar, was die Interaktion zwischen Autor und Leser fördert. Auf einer Website ist der Absender unbekannt. Dadurch wirken solche Inhalte eher distanziert. Interaktion mit der Leserschaft ist kaum möglich. Überdies ist ein Blog – zumindest wenn regelmässig Artikel erscheinen – aktuell, was die Bindung zum Leser fördert. Die Inhalte auf einer Webseite bleiben, abgesehenen von der Newsrubrik, mehr oder weniger statisch. Ein Blog lässt sich per RSS-Feed oder Newsletter abonnieren und somit ist der Leser immer auf dem aktuellsten Stand. Dies funktioniert auch beim Newsbereich einer Website, ist aber nur sinnvoll, wenn ein Unternehmen regelmässig spannende und unterhaltende Neuigkeiten veröffentlicht.
- Know-how-Plattform
- Sichtbare Autoren: persönlich
- Interaktion zw. Autor und Leser: kommentier- und teilbar
- Beweis des Versprechens
- Zeitstempel, regelmässig aktuell
- Abonnierbar
- «Verkaufs»-Plattform: Präsentation von Produkten und DL eines Unternehmens
- Neutraler Absender bzw. gesamtes Unternehmen
- Kontaktformular
- Marketingversprechen
- Wenig aktualisierte Inhalte (ausgenommen News-Bereich)
- Kaum Bindung möglich (ausgenommen News-Bereich)
Das Zusammenspiel von Blog, Website und Newsletter
Einige werden sagen: «Ein Blog ist zwar schön und gut, aber irgendwie müssen die potenziellen Kunden doch auch von den vielfältigen Dienstleistungen und Produkten eines Unternehmens erfahren.
Dieser Einwand ist mehr als berechtigt. Es geht auch nicht um den Entscheid «Blog oder Website», sondern um die ideale Kombination von Blog und Website. Dabei stellt sich die Frage, wie das Know-how aus dem Blog und die Unternehmensnews, Dienstleistungen und Produkte auf der Website an die (potenziellen) Kunden gelangen. Die Antwort: per Newsletter. In einem Newsletter dürfen durchaus auch Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens beschrieben werden. Denn letztlich ist es wie beim Kochen: Erlesene Zutaten ergeben richtig gemischt ein appetitliches Menü. Machen Sie es mit Ihren Newsletter-Inhalten genauso.
Fazit
Relevante Inhalte, die dem Leser Mehrwert bieten, sind das Werkzeug, um die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden zu gewinnen sowie bestehende Kundenbindungen zu pflegen. Ein Unternehmensblog ist die richtige Plattform dazu. Denn mit einem Blog …
- bieten Sie Mehr- und Nutzwert.
- beweisen Sie die Kompetenz und Glaubwürdigkeit Ihres Unternehmens.
- wirken Sie authentisch und festigen damit die Beziehung zu Ihren Kunden.
- machen Sie potenzielle Kunden auf sich aufmerksam.
Lassen Sie sich von tollen Blogs inspirieren
- Beratungsunternehmen im Lean Management Wertfabrik
- Bauunternehmen JMS
- Caritas Zürich
- Automobilunternehmen AMAG
- Vermögensverwaltung AVADIS
- Helvetia Versicherungen
- Fachhochschule Nordwestschweiz: Hochschule für Soziale Arbeit
- Hotelplan
- Bernina
- Tchibo
Weiterführende Literatur und Blogs zum Thema Content Marketing
- Meike Leopold: Corporate Blogs – Praxistipps für Strategie, Inhalt und Ziele, O’Reilly Verlag GmbH & Co., 2013
- Miriam Löffler: Think Content! Grundlagen und Strategien für erfolgreiches Content-Marketing, Rheinwerk Verlag GmbH, 2014
- Su Franke: Corporate Dialog
- Hostpoint
- BisCulmCom – Crossmedia Communication