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Virtual Reality im Marketing: «Mittendrin statt nur dabei»

25.04.2017 | 4 min. Lesezeit | Autor: Simone Stolz

Was ursprünglich für die Unterhaltungsindustrie gedacht war, wird auch für die Marketingwelt immer interessanter – Virtual Reality (VR). Dank der neuen Technologie können Markenerlebnisse so intensiv und erlebbar gestaltet werden wie mit keinem Medium zuvor. Wie vielfältig die Anwendungsbereiche der VR im Marketing sind, zeigen wir in diesem Blogbeitrag.

virtual reality im marketing

VR-Billen galten lange als Gadgets von Nerds und Computer-Freaks, die in virtuelle Welten eintauchen wollen. Das VR weit mehr sein könnte, zeichnete sich erstmals 2014 ab, als Facebook das Start-up Oculus VR für über zwei Milliarden US-Dollar übernahm. Seit der Veröffentlichung der Oculus Rift im Januar 2016 verging kaum ein Monat, in dem nicht ein neues VR-Headset angekündigt wurde. Microsoft, HTC oder Google – sie alle investierten Millionen von US-Dollar in die Weiterentwicklung der Technologie und verhalfen ihr damit 2016 endgültig zum Durchbruch.
VR ist seither längst nicht mehr «nur» ein Unterhaltungsmedium. Auch für die Werbebranche bietet die neue Technologie enorm viel Potential. Höchste Zeit also, sich intensiver mit dem neuen Medium auseinanderzusetzen.

Immersion lautet das Zauberwort
Konzerte vom Sofa aus mitverfolgen als wäre man live dabei, eine virtuelle Probefahrt mit dem Traumauto unternehmen oder innert Sekunden an die entlegensten Orte der Welt reisen. Wer schon einmal eine VR-Brille aufhatte weiss, wie leicht es einem fällt, in diese neuen, virtuellen Welten einzutauchen. Genau dieses Eintauchen, auch Immersion genannt, macht den Zauber der VR aus. Der Zuschauer steht plötzlich mitten im Geschehen, kann die Blickrichtung selbst bestimmen oder sogar mit anderen Personen interagieren.
VR hebt die User-Experience damit auf ein neues Level – und genau darum eignet sich VR so gut für das Marketing. Durch das hautnahe Miterleben können Inhalte sehr viel emotionaler vermittelt werden, als dies bei herkömmlichen, zweidimensionalen Medien möglich ist. Oft als störend oder irrelevant empfundene Werbebotschaften werden so zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Best Practices – so setzen Brands VR bereits ein
Obwohl die Technologie noch sehr neu ist, gibt es bereits unzählige Unternehmen, welche ihre Produkte mit VR-Inhalten bewerben. Der Einstieg in die virtuelle Welt erfolgt dabei oft über 360-Grad-Videos, die im Gegensatz zu VR-Inhalten keinerlei Interaktionen durch den User erlauben. Der Zuschauer ist somit an die Position der 360-Grad-Kamera gebunden und kann sich nicht wie bei VR-Videos frei im virtuellen Raum bewegen. Wie faszinierend jedoch selbst die Rundumsicht sein kann, zeigen unsere Praxisbeispiele:

Oreo
Oreo nimmt die User mit auf eine bunte Reise durch das Oreo Candy Land. Im 360-Grad-Video können die Zuschauer auf witzige und spielerische Art miterleben, wie die berühmten Oreo Cupcakes entstehen.

BMW
Zur Lancierung des neuen M2 Coupé veröffentlichte BMW das 360-Grad-Video «Eyes on Gigi». Die Zuschauer werden darin aufgefordert, während 45 Sekunden mit den Augen das Auto zu verfolgen, in dem das Supermodel Gigi Hagid sitzt.
Können Sie das richtige Auto identifizieren?

Hamilton Island
Ein schönes Beispiel, wie 360-Grad-Videos im Tourismus eingesetzt werden können, zeigt das Werbevideo der australischen Feriendestination Hamilton Island.

General Electric
Das 360-Grad-Video «Inspired by Nature» erschien als Sponsored-Content-Beitrag in der Ende 2015 veröffentlichten VR-App der New York Times. General Electric zeigt im Video auf, wie die Natur zur Entwicklung von neuen Produkten und Materialien inspiriert.

IKEA
Das schwedische Möbelhaus IKEA bringt VR auch in den Einzelhandel. In einigen Filialen können Kunden mit Oculus Rift Brillen einen interaktiven Showroom betreten, in dem sie die Einrichtung nach ihrem Geschmack verändern können. Neue Inspirationen für die eigenen vier Wände sind da vorprogrammiert.

Die Zukunft bleibt spannend
Obwohl die neue Technologie noch in den Kinderschuhen steckt, zeichnet sich bereits jetzt ab, wie vielversprechend deren Anwendung für das Marketing ist. Produkte und Marken werden dank der 360-Grad-Rundumsicht auf eine ganz neue Art und Weise erleb- und erfahrbar. Der Zuschauer ist nicht mehr länger passiver Beobachter, sondern wird zum aktiven Teilnehmer, der plötzlich mitten im Geschehen steht.
Die vergangenen Monate haben eindrücklich gezeigt, wie schnell sich die Technologie weiterentwickelt. Es ist somit absehbar, dass wir auch in Zukunft noch viele spannende VR-Projekte erleben werden.

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Simone Stolz hat nach ihrem Bachelor in International Affairs auch den Master in Business Innovation an der Universität St.Gallen absolviert. Bei Kernbrand arbeitete sie als Projektleiterin Digital Marketing und Branding. Mehr Artikel von diesem Autor