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Storytelling: In jedem von uns steckt ein erfolgreicher Geschichtenerzähler

28.06.2019 | 6 min Lesezeit | Autor: Julian Gemperli

Sicherlich waren Sie am TV mit dabei, als Felix Baumgartner 2012 seinen Stratosphärensprung aus knapp 40 Kilometern Höhe vollzog. Dieser irrwitzige Stunt war aber nicht einfach nur ein enorm spannendes Ereignis. Der Sprung war vielmehr Höhepunkt einer erfolgreichen Geschichte, die uns eine Marke und deren Energydrink näherbringen sollte. Wieso gelungenes Storytelling auch für Sie interessant ist und was es zu vermeiden gilt, zeigen wir im nachfolgenden Beitrag.

Quelle: redbull.com

Egal ob grosse Marken wie Red Bull, Dove oder die Mobiliar – sie alle erzählen Geschichten, die ein bestimmtes Produkt oder die eigene Marke der Zielgruppe näherbringen sollen.

Ziele von Storytelling:

  • Identifikation der Zielgruppe mit dem Produkt bzw. mit der Marke
  • Kundenbindung und Kundenneugewinnung
  • Absatzsteigerung

Wichtige Faktoren für ein erfolgreiches Storytelling sind, …

  • das Erzählen von echten und einfachen Geschichten.
  • das Erwecken von Emotionen.
  • die Adaption für unterschiedliche Situationen und Empfänger zu ermöglichen.
  • das Produkt bzw. die Marke in den Mittelpunkt zu setzen.
  • das Vermitteln der Firmen-Vision und die Klärung nach dem «warum».

Mit Geschichten zum Erfolg
Musterbeispiele für erfolgreiches Storytelling sind beispielsweise die Werbespots der Mobiliar-Versicherung. Sie erzählen nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes Geschichten, wie sie jedem von uns passieren könnten, sondern stammen auch aus dem (vermeintlichen) Alltag und wecken dabei starke Emotionen.

Ein weiteres Beispiel für gelungenes Storytelling war der legendäre Red Bull-Stratosphärensprung von Felix Baumgartner im Jahr 2012. Dieser versetzte die Zuschauer in regelrechtes Staunen und erweckte bei der eigentlichen Zielgruppe, nämlich den Red-Bull-Trinkern, das Gefühl, alles erreichen zu können.

Erfolgreiches Storytelling baut aber nicht nur auf Bewegtbild. Auch ein Unternehmensblog bietet sich hierfür bestens an. In persönlichen Blogbeiträgen können beispielsweise Botschaften der Unternehmung vermittelt, Neuigkeiten zielgruppennah verbreitet und Geschichten erzählt werden.

Insbesondere für KMUs bietet sich diese Möglichkeit der direkten Kommunikation besonders gut an. So können die Geschichten auf der Herkunft des Unternehmens, auf regionalen Traditionen und Mythen oder auf der gesammelten Erfahrung aufbauen.

Eine unserer Kundinnen, die JMS-Gruppe aus Schmerikon, die diverse Dienstleistungen im Bausektor anbietet, führt einen solchen Blog. Die Unternehmung berichtet darin von aktuellen Tätigkeiten, lässt die Leser hinter die Kulissen blicken oder spricht mit Anwohnern.

Es ist nicht alles Gold was glänzt
Doch beim Storytelling kann auch einiges falsch gemacht werden. Beispielsweise dann, wenn realitätsfremde Eindrücke vermittelt werden. So wird Mode oder Kosmetik für «Normalos» fast ausschliesslich von super schlanken Models auf Plakaten oder im TV präsentiert. Eine Identifikation der realen Zielgruppe mit der Marke oder dem Produkt ist dann nur noch schwer möglich.

Ebenfalls ein Beispiel zur Veranschaulichung dazu ist der nachfolgende Spot:

Hier wird nicht nur komplett auf eine nachvollziehbare Geschichte verzichtet, sondern die Werbung basiert ausschliesslich auf Behauptungen und Klischees, ganz nach dem Motto: «Aua, ich habe Schmerzen, leide aber unter einer Zahnarztphobie, besuche daher einfach diese Website und bin danach überglücklich.»

Sinn für Humor
Ein besonderes Geschick mit eher suboptimalen Grundvoraussetzungen einen wahren werberischen Hit zu landen, legte das israelische Webbaukasten-Unternehmen «wix.com» an den Tag. Als die Firma nämlich in Erfahrung brachte, womit der Markennamen im deutschen Sprachgebrauch viel eher gleichgesetzt wird, nutzte das Unternehmen die Gelegenheit und lancierte eine Reihe von Spots, die einen äusserst unterhaltsamen Ansatz des Storytellings veranschaulichen.

Der Kunde ist König
Geschicktes Storytelling birgt viele Möglichkeiten ein Produkt oder eine Dienstleistung – selbst wenn sie naturgemäss auch noch so emotionslos sind – auf eine unterhaltsame oder herausstechende Art und Weise den Kunden näher zu bringen. Dabei ist es hilfreich, wenn sich die Unternehmung in die Sichtweise der Kunden versetzt. Es ist wichtig zu verstehen, warum der Kunde das Produkt haben möchte oder was es ihm bringt, wenn er die Dienstleistung in Anspruch nimmt. Können diese Fragen erstmal geklärt werden und hat man verstanden, was der Kunde eigentlich möchte, dann steht einer erfolgreichen «Story» nichts mehr im Weg.

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Mit seinem Bachelor of Science in Media Engineering mit Vertiefung in Integrated Corporate Communications und Berufserfahrung im journalistischen Tagesgeschäft, verfügt Julian Gemperli über ein breites kommunikatives und multimediales Wissen. Bei Kernbrand war er nebst seiner Tätigkeit als Junior Projektleiter auch tagtäglich als Texter und Autor im Einsatz. Mehr Artikel von diesem Autor