Design

Black & White – Ein starkes Duo

06.05.2015 | 3 min Lesezeit | Autor: Kernbrand

Wir haben ja schon viel gesehen in Sachen «Farbtrends». Mal war’s Neon. Dann reines Pink. Erlaubt ist immer, was gefällt. Aber im Jahr 2015 sticht ein Trend ganz klar heraus – nämlich «black and white». Doch warum ist die Kombination aus Schwarz und Weiss aktuell so angesagt? Nicht nur in Sachen Mode, sondern gerade auch im Design? Wir haben uns einmal einige sehr bekannte Logos herausgepickt. Und stellen fest: Schwarz-Weiss ist schon lange Zeit beliebt. Die Gründe dafür beschreiben wir in unserem Beitrag.

Stummfilm-Stars als Vorbild
Haben Sie sich schon mal überlegt, weshalb die Stars in alten Filmen, zum Beispiel aus der Stummfilmzeit, so glamourös wirken? Die Antwort ist simpel: Weil wir sie dort in Schwarz-Weiss erleben. Der Grund für die starke Wirkung ist nicht von ungefähr: Körper und Gesichtskonturen kommen durch die Hell-Dunkel-Kontraste markanter zur Geltung. Die gesamte Optik wirkt überdies klarer, etwa, weil Hautunreinheiten einfach überlichtet werden und so im Handumdrehen verschwinden. Als extremste Kontraste lässt das starke Duo überdies Silhouetten, Formen und grafische Muster maximal zur Geltung kommen und imitiert perfekt das Spiel von Licht und Schatten.

Gloria Swanson - US-amerikanische Schauspielerin
Farbpsychologie
In der Farbpsychologie stehen Schwarz und Weiss für besondere Werte. Schwarz symbolisiert Standhaftigkeit, Stärke, Selbstüberzeugung, Tiefe, Eleganz und Geheimnisvolles. Weiss hingegen wird mit Klarheit, Professionalität, Güte und Sicherheit verbunden. Kombiniert man diese beiden Eindrücke miteinander, gelingt ein perfektes Zusammenspiel, um Gefühle des Betrachters zu aktivieren. Man denke nur an eines der wohl berühmtesten Symbole: Ying und Yang als Zeichen für Gut und Böse, Tag und Nacht, Leben und Tod, Mann und Frau.
Farben «kitschen»
Gegenüber dem schlichten und doch so wirksamen Schwarz-Weiss wirken die weiteren Farben des Farbkreises fast unbeholfen. Falsch eingesetzt können sie kitschig scheinen und im schlimmsten Fall sogar völlig fehl am Platz. Das kann einem mit black und white nicht passieren. Beide «unbunten» Farben sind sicherer Wert, wenn etwas elegant und edel wirken soll.

Viele sehr erfolgreiche Marken machen sich diese Erkenntnisse und die gewaltige Wirkung von Schwarz und Weiss schon lange zu Nutzen. Ein Beispiel dafür ist der drittgrösste japanische Elektronikkonzern Sony mit einem schwarzen Schriftzug als Logo.

Auch in nächster Nähe wird die schwarz-weisse Lösung verwendet, wenn es um Ästhetik und optisches Eindruck-Machen geht. Das Ostschweizer Kulturmagazin SAITEN geht den gleichen Weg bei seinem Auftritt. Da es sich bei SAITEN um ein Magazin handelt, wird natürlich auch auf eine Bildwelt Wert gelegt. Und diese entspricht dem Trend in unbunten Farben aufs Beste. Abbildungen in Schwarz-Weiss, schlichte Schrift und das Spiel mit harten Kontrasten sind ein Paradebeispiel für diesen Trend. Hier geht’s zum Kulturmagazin SAITEN.

Ganz aktuell präsentiert sich auch der Mobile-Konzern Orange in einem Schwarz-Weiss-Gewand. Neu etabliert sich der Name Salt. als weisser Schriftzug auf schwarzem Hintergrund. Von der verspielten Farbe Orange ist nichts übrig geblieben. Auf ihrer neuen Website beschreibt sich Salt. als persönlich, aufrichtig, effizient, einfach und erfrischend. Ziel der neuen Farbgestaltung ist, das bisherige Erscheinungsbild des Unternehmens in eine neue Richtung zu lenken und die seriöse Mentalität besser zu unterstreichen.

Auf der Website präsentiert sich Salt mit ihrem neuen Auftritt

Als «Schlusslicht» in der Reihe der schwarz-weissen Auftritte, soll noch der Gestalter Max Frischknecht erwähnt werden. Der St.Galler Designer hatte u.a. für die Typo St.Gallen, welche als renommierte Fachveranstaltung zum Thema «Typografie» regelmässig in der Ostschweizer Metropole stattfindet, das Plakat entwickelt. Das Farbthema ist nichts Neues, ebenso die Verwendung einer schlichten Schrift. Frischknecht peppt das Ganze allerdings mit einem Kunstgriff auf: Er versetzt die Schrift in Bewegung, indem er sie wie durch Wellen gleitend macht.

Typografische Komposition II - Von Max Frischknecht
Unser Fazit:
Schwarz-Weiss hat es verdient, im 2015 als beliebter Trend geschätzt zu werden. Die Kombi lässt Design schnell «schöner wirken», ohne dass man sich zu viel Mühe machen muss. Wer übrigens ergänzend eine schlichte Schrift wie Helvetica wählt und diese weiss auf schwarzem Grund platziert, ist schon fast ein Meister in Sachen Gestaltung.
Apropos: Auch zu «black and white» gibt es eine entsprechende, ebenfalls starke, Gegenbewegung. Nämlich zuckrige Pastelltöne jeglicher Art.

Stehen auch Sie auf Schwarz und Weiss? Oder sind Sie eher der «zuckrige» Typ? Wir sind gespannt auf Ihre Meinung!
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