Design

Optische Täuschung

10.06.2015 | 2 min Lesezeit | Autor: Dorothee Haarer

Bei der visuellen Präsentation einer Marke geht es neben strategischen Aspekten auch stark um ihre visuelle Darstellung. Was soll sie optisch transportieren? Wie nimmt unser Auge sie wahr? Und sehen wir die Dinge richtig − oder lassen wir uns allzu schnell täuschen?

In jedem Fall lohnt es sich, genau hinzuschauen. Denn auf unsere Augen ist nicht immer Verlass. Oft unterliegen wir optischen Täuschungen, welche nahezu alle Aspekte des Sehens betreffen: von Bewegungs- über Farb- bis hin zu geometrischen Illusionen. Allen optischen Täuschungen ist gemeinsam, dass Wahrnehmung subjektiv ist und vom Gehirn beeinflusst wird. So wie zum Beispiel bei der sogenannten Zöllner-Illusion: Die diagonalen Linien erscheinen gekrümmt, aber tatsächlich sind sie gerade und parallel. Sie werden lediglich durch die kleinen Striche «gestört» und verwackelt.

Zollner illusion: Die diagonalen Linien erscheinen gekrümmt, aber tatsächlich sind sie gerade und parallel

Ebbinghaus Illusion: Die beiden mittleren Punkte haben die gleiche Grösse, wirken jedoch optisch sehr unterschiedlich gross.

Die scheinbar wellenförmigen senkrechten und waagerechten Linien sind Geraden.

Dass auch bei Markenauftritten mit unseren Sehgewohnheiten gespielt wird, zeigt ein konkretes Beispiel. So hat die niederländische Agentur «Studio Dumbar» für die Organisation Alzheimer Nederland einen visuellen Auftritt mit löchriger Typo erschaffen. Die Buchstaben scheinen sich – fast als sei es eine optische Täuschung – geradezu aufzulösen. Und vermitteln so überdeutlich das zunehmende Vergessen bei Alzheimer-Betroffenen…

Haben Sie selbst Erfahrungen mit optischen Täuschungen gemacht? Wir sind gespannt auf Ihre Anregungen!
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Dorothee Haarer hat den Master of Arts in Germanistik und Kunstgeschichte an den Universitäten Freiburg Breisgau und Florenz abgeschlossen. Danach folgte eine Zusatz-Ausbildung zur PR-Beraterin am Deutschen Institut für Public Relations. Bei Kernbrand war sie verantwortlich für Texte und Konzepte für On- und Offline-Medien. Heute engagiert sie sich vermehrt für die Kunst-Szene. Mehr Artikel von diesem Autor