Wer glücklich ist, ist besser drauf. Und wer besser drauf ist, kauft lieber ein. Glücklich werden kann man schon durch ganz kleine, aber unerwartete Überraschungen. Zum Beispiel genügt dazu schon das Auffinden einer Münze beim Warten auf den Bus. Wie Sie diesen Umstand für Ihr Marketing nutzen können, erfahren Sie hier.
Was macht Sie glücklich? Ein starker Kaffee morgens um halb sieben? Dann gehören auch Sie zu der Mehrzahl der Personen, die gar nicht viel brauchen, um kleine Glücksgefühle zu erleben. Eine Studie des Psychologen Norbert Schwarz hat ergeben, dass bereits ein 10-Cent-Stück Testpersonen glücklich machen kann.
In einem Versuch wurde die kleine Münze in Nähe eines Kopierers deponiert. Kurz nachdem die Probanden sie entdeckt hatten, wurden sie interviewt und gaben sich auf allgemeine Fragen zu ihrem Leben deutlich zufriedener als Personen, die im Versuch keine Münze entdeckt hatten.
In einem anderen Versuch wurden einigen Kunden eines Supermarktes kulinarische Probierhäppchen offeriert. Danach wurden sie befragt, wie ihnen ganz allgemein das Fernsehprogramm gefiele. Und siehe da: Diejenigen, die zuvor etwas Feines probiert hatten, fanden das Programm allgemein besser als diejenigen, die nichts zu essen bekommen hatten.
Die Erkenntnis dahinter: Selbst die kleinste, doch unerwartete positive Überraschung wirkt sich vorteilhaft auf unser Befinden aus – wenn auch nur vorübergehend.
Für eine konkrete Markenführung im Alltag bedeutet diese Erkenntnis zudem: Es ist möglich, Marken mit der Assoziation einer besseren Stimmung zu verknüpfen. Dies gelingt, indem man eine schöne Überraschung mit dem Markeneindruck verbindet.
Ein Beispiel aus der Praxis
Produkthersteller, die in Packungen einen kleinen, unaufwendigen Werbeartikel oder eine Gratisgabe beilegen. Der beigefügte Artikel wird innerhalb der Packung als «Gratisgeschenk» deklariert, um den Überraschungseffekt nicht zu zerstören. Die Freude beim Finden ist dann umso grösser. Und das positive Markenerleben auch.
Quelle
Roger Dooley: BRAINfluence – 100 Ideen, wie Sie mit Neuromarketing Konsumenten überzeugen können, Offenbach, 2013, S. 227ff